Michael Böllner: Die WpI/FDI-Prüfungen gehen weit über die Jahresabschlussprüfung hinaus und stellen durch gesetzliche Auftragserweiterungen eine hohe Markteintrittsbarriere dar. Es ist wichtig, diese Prüfungserweiterungen im Auftragsbestätigungsschreiben zu berücksichtigen. Fehlende Kenntnisse der einschlägigen Vorschriften können dazu führen, dass die Deutsche Bundesbank den Prüfungsbericht ablehnt, was zivilrechtliche Konsequenzen und eine verstärkte Überwachung durch die BaFin nach sich zieht.

Meine Grundlagen- und Update-Seminare ersparen Prüfern das Neuerfinden des WpI- bzw. FDI-Prüfungsprozesses. Ich zeige meinen Teilnehmern, wie die relevanten Vorschriften im Prüfungsalltag praktisch umgesetzt werden. Besonders wichtig sind dabei die Rundschreiben der BaFin, die als verbindliche Auslegungshinweise von BaFin und Bundesbank dienen.

Eine wertvolle Unterstützung bietet das von wp.net jährlich veröffentlichte digitale Vorschriftenverzeichnis. Hierbei unterstütze ich wp.net, indem ich dem wp-net-Vorstand alle neuen Vorschriften – von Gesetzen bis hin zu den komplexen Verästelungen der Allgemeinverfügungen und Rundschreiben – systematisch geordnet zur Verfügung stelle.

Michael Böllner: Die DORA hat die BAIT abgelöst. Also haben wir im Bereich der IT unsere Ausführungen an das neue Recht anzupassen. Noch nicht abschließend geklärt ist die Frage, ob auch kleine und kleinste WpI bzw. FDI der Nachhaltigkeitsberichtserstattung unterliegen und hier auch geprüft werden müssen.

Michael Böllner: Ich beobachte immer wieder, dass selbst erfahrenen Prüfern vermeidbare Fehler unterlaufen. Das Seminar dient daher auch der Auffrischung ihres Wissens. Das Grundlagenseminar wird im Januar durch ein Update-Seminar ergänzt, in dem ich ausschließlich auf die neuesten Entwicklungen eingehe – jedoch in vertiefter Form.

Michael Böllner: Zu den wesentlichen aufsichtsrechtlichen Prüffeldern zählt bspw. die Ausgestaltung, Organisation und die Angemessenheit des internen Überwachungssystems, also das sog. IKS. Ein wichtiger Teil dabei ist das Unternehmens-Risikomanagement, das auch in seiner Wirksamkeit zu beurteilen ist. Weiter ist das Melde- und Anzeigewesen für die Aufsichtsstellen zu untersuchen und zu berichten. Immer wichtiger wird die Überprüfung der Einhaltung des Geldwäschegesetzes.

Michael Böllner: Ohne ein Seminar ist ein Neuling schnell von der Vielzahl an Vorschriften überfordert und verliert den Überblick. Die BaFin stellt weder Prüfern noch Unternehmen das Regelwerk in einer strukturierten Form zur Verfügung. Mein Update-Seminar hilft dabei, das aktuelle Regelwerk zu ordnen und seine Systematik zu verstehen. Ein zentrales Ziel – vor allem im Grundlagen-Seminar – ist es, den Teilnehmern die Gewichtung und praktische Anwendung der Vorschriften zu vermitteln.

Michael Böllner: So lässt es sich formulieren: Die Teilnehmer erhalten nicht nur die relevanten Fundstellen aus Gesetzen, EU-Verordnungen und BaFin-Schreiben, sondern diese werden auch ausführlich erläutert. Als Prüfer für Leasing- und Factoringunternehmen sowie kleine und mittlere WpIs bin ich direkt in die Prüfungspraxis eingebunden. Ich nehme regelmäßig an Aufsichtsgesprächen der BaFin teil und bekomme so Einblicke in die aktuellen Schwerpunkte und Fragestellungen der Aufsicht – dieses Wissen teile ich ebenfalls mit den Teilnehmern.

Michael Böllner: Aufgrund der BaFin kann ich derzeit nicht genau sagen, was Ende 2024 auf ihrer Agenda stehen wird. Aus Erfahrung weiß ich jedoch, dass die Behörde oft zwischen den Jahren noch Schreiben veröffentlicht, die im Folgejahr bereits relevant sind. Deshalb haben wir den Update-Vortrag auf den Januar gelegt, um die Prüfer zeitnah und aktuell zu informieren. Mit dem Seminarinhalt sind die Teilnehmer bestens für die kommende Prüfungssaison gerüstet. Alles, was nach dem Update-Seminar von der BaFin veröffentlicht wird, gilt erst wieder ab 2025.

Michael Böllner: Die Musterberichte nach KWG, WpIG und WpHG sind auf der Homepage des wp.net bereits heute abrufbar. Es wird nur marginale Änderungen geben. Die Musterberichte 2024 werden bis Ende Januar 2025 verfügbar sein. Ansonsten empfehle ich das digitale Vorschriftenverzeichnis, das ebenfalls abrufbar ist. Zur Klärung von Zweifelsfragen muss auch ich öfter auf diese Vorschriften zurückgreifen.